Sonne/Jupiter – Das große Glück?

Genau einmal im Jahr treffen sich Jupiter und Sonne gradgenau, dieses Jahr um den 13. Mai.

Jubelnd wird die Konjunktion mitunter angekündigt, es herrscht  Astro-Euphorie, schließlich ist die Sonne DAS zentrale Gestirn (vgl. Dein Sonnenzeichen = Dein Sternzeichen) und Jupiter DER Glücksplanet.

Die traditionelle Astrologie hat diese Konstellation schließlich nicht umsonst auf diesen Namen getauft: Das große Glück.

Toll!

Allein, worüber man sich noch nicht einig ist, ist die Frage, wie der abstrakte Begriff des Glücks sich konkret äußert.

Astrologisch gesehen ist Jupiter-Glück nicht immer das, was man zwangsläufig als das große Glück bezeichnen würde  bzw. relativiert sich meine Ansicht zum Jupiter-Glück je länger ich mich mit Astrologie beschäftige. Was eventuell ebenso daraus resultieren mag, dass ich älter werde. Man träumt einfach anders mit 30 als mit 17. Zum Glück, leider.

Ponys für alle?  Nicht unmöglich, aber auch nicht wahrscheinlich.  Und genau das ist der Punkt: Jupiter verdoppelt, was bereits da ist. Was nicht da ist, kann sich auch nicht ausdehnen. Logisch. Null mal 2 Ponys ist immer noch null Ponys. Aber 2 mal 2 ist natürlich vier. Auch in der Astrologie.

Und so ist immer wieder zu beobachten, dass vom angekündigten Jupiterglück nichts zurückbleibt als der schale Geschmack einer Erwartung, die sich nicht erfüllt hat. Enttäuschung. Die Schattenseiten von Jupiter werden damit logisch erklärbar bzw. was zu hohe Erwartungen anrichten können: Selbstüberschätzung bis zum Größenwahn im Zusammenspiel mit Minderwertigkeitskomplexen, Arroganz, Maßlosigkeit und Übermaß, Opportunismus. (Physiologische Entsprechungen wären übrigens Fettwerte oder Cholesterin.)

Und tatsächlich, vergleicht man die Jupiter-Konjunktionen der letzten Jahre und Jahrzehnte findet man neben bedeutenden Momenten der Geschichte (Rede von Nelson Mandela 1964), Rekordverdächtigem (ICE  Geschwindigkeitsrekord 1988) ebenso  Un-Glücke in den Ereigniskalendarien („Blutmai“ 1929, Ozeandampfer Transylvania  1917). Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass dabei natürlich zu beachten ist, in welcher Gesellschaft anderer Planeten sich die Jupiter/Sonne-Konjunktion befindet.

Ist Jupiter also der neue Saturn?

Nein. Schließlich bringt er manchmal wirklich das große Glück, ein bisschen Frieden, die große Liebe, die richtige Entscheidung, den Parkplatz vor der Haustür und den Euro fürs Einkaufswagerl. Manchmal.

Und manchesmal, da bleibt uns nichts anderes übrig als uns auf uns selbst zu verlassen, den richtigen Weg zu finden, um uns dann auch noch zu trauen, diesen zu gehen. Das ist der Punkt, an dem sich Jupiter am besten entfalten kann:

Wenn wir tun, was zu tun ist. Wenn wir tun, was die Lage erfordert.

Aber hey, vielleicht ist ja das, wovon wir träumen, genau das, was zu tun ist! ;-)

 

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