Wir und die Endzeitstimmung.

 

 

 

 

 

 

 

Wer sich mit Astrologie ein wenig auskennt und oder beschäftigt, ist sicher schon darauf gestoßen: Das vielzitierte Pluto/Uranus-Quadrat (2010 – 2015).

Klingt kompliziert. Und ist es auch: Pluto gilt trotz Down grade zum Kleinplaneten mit der Kennzahl 134340 in der Astrologie als große Nummer. Schließlich ist mit ihm das Tierkreiszeichen des Skorpion verbandelt und vom dem wissen wir, dass es gerne die Fäden zieht. Selbst, wenn er sich im Hintergrund hält, ein Skorpion übt doch immer auf irgendeine Art und Weise Macht auf seine Umgebung aus. Pluto ist also so was wie der Phillip Lahm (*11. November ;)) unter den Planeten.

Seit ein paar Jährchen nun hält sich Pluto im Steinbock auf und hat sein Augenmerk auf alles gelegt, das im weitesten Sinne mit Tradition, Werten, Beständigkeit, Materialismus – Steinbock-Zeugs eben –  zu tun hat. Das ist nun weder gut noch schlecht, das ist einfach so.

Uranus wiederum ist mit dem Zeichen Wassermann verbunden. Ein lustiges Kerlchen, mit einem Hang zur Exzentrik. Freiheit ist ihm das wichtigste Thema überhaupt; dass es da zur Anarchie nur ein weiterer, kleiner Schritt ist, eine andere Geschichte.

Uranus befindet sich jetzt im Widder, und weil der Widder alles Neue liebt und auch nicht vor Konfrontation zurückschreckt, verstärkt sich damit natürlich das progressive Temperament des Uranus.

Die Crux an dieser Verbindung ist das Quadrat: Die Zeichen Steinbock und Widder stehen zueinander im herausfordernden Winkel oder anders gesagt: Tradition vs. Fortschritt. Behalten oder Ausbrechen?

Da passt das Weltgeschehen natürlich perfekt dazu. Kein Tag vergeht derzeit ohne Horrormeldungen. Und irgendwer geht immer pleite. Only bad news are good news. Katastrophales für die Welt, schön für uns Astrologen, schließlich haben wir es immer schon gewusst. Und ich gehör(t)e auch dazu. Zu verlockend.

Inzwischen denke ich, dass es nicht Hauptaufgabe der Astrologie sein bzw. sie nicht damit enden kann, solche Szenarien zu bewerten. Wenn man als Astrologe beginnt, in der Katastrophe nach jenem zu suchen, das die eigenen schaurigen Thesen untermauert, Selbstbestätigung das Erleben ersetzt, sollte man sich wahrscheinlich Sorgen machen. Um sich selbst.

Und selbst wenn dieser Aspekt eine große Herausforderung ist und Vieles, Heftiges tatsächlich passieren kann (tut es ja auch schon, ohne dass man über den Quadrataspekt Bescheid wissen muß) – was oder wem nützt diese Ereignisbezogenheit?

Das zentrale Thema könnte doch auch Folgendes sein: Wo spitzt sich in meinem Leben ein Pluto/Uranus-Quadrat zusammen? Wo bin ich zerrissen zwischen überholten Verhaltensmechanismen („ich bin so und Punkt! Es darf nicht anders werden.“) und anarchistischen Impulsen („ich sch….drauf. I wü nimmer“).

Die erste Dekade Widder, Krebs, Waage und Steinbock bekommt diesen Cocktail ohnehin schon länger serviert, aber auch wir anderen, die wir nicht so direkt betroffen sind, haben irgendwo die destruktive Seite der Achse Widder( Ich gegen den Rest der Welt)/ Krebs (ich nehm‘ auch unangenehme Sicherheit, solange es Sicherheit ist) /Waage (Hauptsache, alle anderen sind mit mir zufrieden)/Steinbock (Ich zeige meine wahren Gefühle nicht, eher friert die Hölle zu) im Horoskop –  und die gilt es zu finden.

Leicht ist das nicht, weil gerade diese vier dazu neigen, das „wirklich“ Wichtige für sich zu behalten oder so zu verdrängen, dass sie selbst gar nicht mehr wissen, dass es hier überhaupt etwas gibt; aber (ich verspreche :)) es zahlt sich aus, ein wenig auszubuddeln.

 

Zum Nachdenken:

Freiheit ist manchmal auch, wenn man trotzdem bleibt. Aber nicht alles, was alt ist, ist gut.

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