Grundsätzlich wird der Mai von den beiden Zeichen Stier und Zwillinge regiert. So unterschiedlich diese beiden Zeichen auch sein mögen, in der Lebensfreude sind sich die beiden einig.
Ob der Wonnemonat also seinem Namen gerecht wird? Erst mal und vor allem in den ersten Tagen des Monats lautet die Maxime: Auch aus Steinen, die einen in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen. So einfach wie sonst erfüllt sich das hedonistische Prinzip des Stiers in diesen Zeiten einfach nicht, steht er doch seit Herbst 2012 unter besonderer Beobachtung von Saturn & Co. Dazu bilden Pluto und Uranus erneut einen exakten Aspekt, das Rütteln an den Grundfesten also und ein genauso starker Drang, auf keinen Fall auch nur irgendetwas loszulassen.
Das bemerken besonders jene, deren Horoskop eine Betonung der Zeichen Stier, Löwe, Wassermann und Skorpion aufweisen. Die Ausprägung variiert natürlich nach Lebensbereich und Persönlichkeit, die gemeinsame Linie hat aber viel mit der Einstellung zu tun, neue Situationen mit altem Verhalten lösen zu wollen. Und dass das wahrscheinlich so nicht möglich sein wird.
Die Stier-Sonne hätte also wahrscheinlich große Lust aus den Steinen, die da am Weg rumliegen einen Schutzwall gegen alles Neue und alles andere, das nicht ins Lebenskonzept passt, zu bauen. Dabei lautet die Devise eigentlich: Abkehr statt Abwehr. Und wenn man ein paar Blümchen vor das Fort stellt oder es mit Glitzer glasiert? Äh, nein, gilt nicht. ;) Mit „etwas Schönes bauen“ ist wahrscheinlich etwas ganz Anderes gemeint.
Bis zum Neumond am 10.5. können wir also einen tiefen Einblick in die Bereiche bekommen, die wir uns absichtlich verstellen und daraus gleichzeitig vernünftige Schlüsse für die Zukunft ziehen. Das geht natürlich immer und nicht nur im Mai 2013, so plakativ wie in Stier-Zeiten präsentiert sich das eigene Picken-Bleiben an Längst-Überholtem jedoch selten: Sicherheit, Tradition und ihr Missbrauch.
Ein wenig fruchtbare Unruhe bringt zeitgleich der Zeichenwechsel von Venus, die ab 9.5. ins Zeichen der Zwillinge wandert. Vielseitigkeit statt unveränderlicher Ruhe, Kontakt und Austausch liegen ihr am Herzen. Aber auch eine gewisse intellektuelle Distanz im Vergleich zu ihrer Stier-Vorgängerin, die – im Guten wie im Schlechten – ihren emotionalen Launen ausgeliefert zu sein scheint. So wäre es zumindest gedacht.
Für die ersten Geburtstage der Zeichen Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische mag diese vernunftbetonte Losgelöstheit nämlich genau das zu sein, was fehlt, hier empfiehlt es sich also streng zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu unterscheiden, aber auch das krasse Gegenteil, sprich ständiges Analysieren und gedankliches Sezieren (aus Angst zu fühlen?) sollten Sie selbst wachsam machen. Denn, Neptun ist, wenn es um die ersten Daten der veränderlichen Zeichen Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische geht, immer wieder mit von der Partie und vernebelt die Sicht.
Ähnliches gilt für den Eintritt von Merkur ins Zwillinge-Zeichen (15.5.); sprich das Bedürfnis nach Bewegung, Variation und Austausch erhöht sich auch im Bereich des alltäglichen Denkens, der Logistik u.ä. Gleichzeitig bildet auch hier Neptun ein Quadrat, d.h. er verwässert die vernünftige Suppe ordentlich. Für das Bedürfnis nach Romantik, Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Abkehr vom Alltäglichen ein wunderbarer und notwendiger Aspekt. Für strukturierte Abläufe und genaue Planung, andererseits, nicht der ideale Partner.
In den Tagen vor und um Pfingsten bietet sich also ein höchst ambivalentes Programm, das eigene Ideal im Gegensatz zur Wirklichkeit, Glück und weniger Glückliches, alles eine Frage der Einstellung und letztlich der eigenen Erwartungen – zumindest, was den persönlichen Mikrokosmos betrifft.
Am 20.5. schließlich, wandert die Sonne ins Zwillinge-Zeichen, die Stier-Zeit des Haben und Haltens ist vorbei. Und auch sie muss erst einen Weg durch die Neptun-Nebelbänke finden, bevor sie sich wieder völlig auf ihr inneres Navigationssystem verlassen kann. Der Arbeitstitel des Vollmonds am 25.5. lautet daher auch: Don‘t belive everything you think!
Im Hintergrund passiert aber auch immer wieder das: Jupiter übernimmt das Ruder und schafft Möglichkeiten, wo vorher keine waren und so manches Glas ist dann doch wieder halb voll. Und wenn es nur die Gewissheit sein mag, dass jede Enttäuschung auch das Ende einer Täuschung ist.
FAZIT: Your’s ;-)