PLUTO oder Macht vs. Ohnmacht

 

Davon kann Pluto selbst ein Lied singen. Seit geraumer Zeit schließlich ist es beschlossene Sache und er, astronomisch gesehen, kein Planet mehr.

Was symptomatisch für Pluto ist; in der Mythologie ist Pluto (entspricht dem griech. Hades) der Gott der Unterwelt und dafür verantwortlich über die Toten zu wachen.

Ein, pardon, scheiss Job. Aber irgendwer muss ihn ja machen. Wahrscheinlich stört das Pluto auch wenig; ganz im Gegenteil. Bevor er sich die Macht über die Menschen mit seinem Bruder Jupiter =Zeus) hätte teilen müssen,  zog er es vor, sein eigenes Reich zu etablieren. Ein Reich, aus dem keiner mehr entkommen kann.

Wer das hat, braucht keine Nektar-schlürfenden get-togethers im Olymp. Ist ihm eigentlich eh zu oberflächlich. Und auf den Planetenstatus pfeift er sowieso. Er zieht im Hinter- bzw. Untergrund die Fäden und alle kommen irgendwann zu ihm.

Und genauso verhält es sich mit Pluto in unserem Horoskop. Er ist die Stelle, an der wir uns wünschen, zu Macht zu gelangen und wir gehen dafür über  – metaphorische – Leichen. Wir zerstören. Weil es gleichzeitig die Stelle ist, an der wir eigentlich ohnmächtig sind, der Punkt an dem wir eben über kein Selbstwertgefühl verfügen und meinen, wir müssen dies durch Machtzuwachs und Manipulation kompensieren. Quasi das Napoleonsyndrom im Horoskop.

Menschen mit einer signifikanten Plutostellung pendeln damit zwischen den Extremen; Erleben kann man daher zweierlei: Die, die offensichtlich Macht haben und die, die von anderen beherrscht werden. Die Verpackung mag eine andere sein, der Inhalt ist derselbe: Das Pendel schlägt zwischen klein fühlen/kleiner fühlen als andere und deswegen groß sein/größer sein wollen als andere aus. (Nun ist klar, wieso es Napoleonsyndrom heißt, oder? ;).

Das hört sich schon so ungesund an.

Ist es auch. Denn, wer über ein eigenes Selbst und damit über Selbstwert verfügt, hat gar keinen Grund sich über andere zu stellen und vice versa seinen Wert unter den Scheffel anderer zu stellen.

Noch schlimmer, es kann schreckliche Auswirkungen haben. Atombomben, Kriege, Zerstörung, Knechtschaft,  Grausamkeiten, all das geht auf das Konto von Pluto. Einem missverstandenen Pluto. So verführerisch und leicht es sein mag, seine Botschaft lautet nicht:“ Du hast mich verletzt und deshalb werde ich nun Dich verletzen, am besten auch noch ohne zu zeigen, was mir das eigentlich ausmacht“ sondern: „Mist, da bin ich wirklich ohnmächtig, was also ist hier notwendig, um zu Macht über mich selbst zu gelangen?“

Wo mache ich mich zu klein, wo mache ich mich zu groß? Wo muss ich loslassen, wo muss etwas in mir sterben (vgl. Reich der Unterwelt), damit das Neue, Richtige entstehen kann.

Anfangs habe ich erwähnt, dass das Reich des Pluto ein Reich ohne Wiederkehr ist, was nicht ganz stimmt. Für ein paar wenige wurde eine Ausnahme gemacht, sie konnten runter und wieder rauf, wie es ihnen beliebte: Merkur, zum Beispiel (was typisch ist für den Regenten der Zwillinge – Zwillinge können einfach mit jedem ;)), Odysseus und noch der eine oder andere Held, und:  PSYCHE (= griech. Mytholog.: sterbliche Köngistochter, durch ihre Liason mit Amor später unsterblich; altgriech. : „Atem, Hauch“, das Wertvollste überhaupt.)

Ob Pluto nun zum Zerstörer wird oder zu unserem ganz eigenen inneren Therapeuten, wir haben die Macht, dies zu entscheiden.

(Es geht JETZT wie immer um das Haus, in dem sich Pluto derzeit befindet. Wir spüren es aber ohnehin meist auch ohne die Kenntnis davon.)

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